Osteoporose-Therapie

Osteoporose – wenn die Knochen an Stabilität verlieren

Osteoporose, auch „Knochenschwund“ genannt, ist eine Erkrankung, bei der die Knochen an Dichte und Stabilität verlieren. Das erhöht das Risiko für Knochenbrüche – oft schon bei alltäglichen Belastungen oder leichten Stürzen.

Nicht nur Frauen, sondern auch Männer können betroffen sein, vor allem mit zunehmendem Alter. Wichtig ist, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um Stürze zu vermeiden und die Knochengesundheit zu erhalten.

Mit moderner Diagnostik, gezielter Behandlung und regelmäßiger Kontrolle lässt sich der Krankheitsverlauf verlangsamen – und die Lebensqualität spürbar verbessern.

Diagnose: So wird Osteoporose erkannt

Anamnese und körperliche Untersuchung
Zu Beginn fragt der Arzt gezielt nach möglichen Risikofaktoren wie familiärer Vorbelastung, Ernährung, Bewegung, Hormonstatus und Medikamenteneinnahme. Bei der körperlichen Untersuchung achtet er unter anderem auf Haltungsschäden, frühere Frakturen und Hinweise auf Knochenschwäche.

Knochendichtemessung (DXA)
Die sogenannte DXA-Messung gilt als Goldstandard (Dual-Röntgen-Absorptiometrie). Dabei wird mit geringer Strahlenbelastung die Knochendichte – vor allem an Hüfte und Wirbelsäule – gemessen. So lässt sich die Osteoporose verlässlich feststellen und später auch der Verlauf kontrollieren.

Laboruntersuchungen
Blut- und Urintests geben Aufschluss über andere mögliche Ursachen der Knochenschwäche. Dabei können Kalzium, Vitamin D, Phosphatspiegel und Knochenstoffwechselmarker getestet werden.

FRAX-Risikorechner
Das FRAX-Tool (Fracture Risk Assessment Tool) hilft, das persönliche Risiko für Knochenbrüche innerhalb der nächsten 10 Jahre einzuschätzen. Es bezieht Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpergewicht, frühere Frakturen, familiäre Anamnese, Lebensstil und Glukokortikoid-Behandlung ein – und unterstützt die Entscheidung für eine passende Therapie.

Behandlung: Was hilft bei Osteoporose?

Ziel der Therapie ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, die Knochendichte möglichst zu stabilisieren oder zu verbessern und das Risiko von Brüchen zu verringern.

Basistherapie

  • Vitamin D & Kalzium
    Diese Nährstoffe sind unverzichtbar für gesunde Knochen. Sie können über eine angepasste Ernährung oder gezielt als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
  • Bewegung & Ernährung
    Regelmäßige Bewegung (z. B. Spazierengehen, Tanzen, Krafttraining) stärkt die Knochen und verbessert Balance und Koordination – wichtig zur Sturzvermeidung. Eine kalzium- und Vitamin-D-reiche Ernährung mit Milchprodukten, grünem Blattgemüse und Fisch unterstützen die Knochgesundheit.
  • Risikofaktoren meiden
    Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigen die Knochengesundheit und sollten vermieden werden.

Medikamentöse Therapie

Je nach Krankheitsverlauf und Risikoprofil kommen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz:

  • Bisphosphonate
    (z. B. Alendronat, Risedronat, Zoledronsäure) Sie verlangsamen den Knochenabbau und erhöhen die Knochendichte.
  • Denosumab
    Ein Antikörper, der die Aktivität der Knochen abbauenden Zellen (Osteoklasten) hemmt.
  • Teriparatid
    Ein Parathormon-Analogon, das den Knochenaufbau stimuliert.
  • Romosozumab
    Ein monoklonaler Antikörper, der den Knochenaufbau fördert und gleichzeitig den Abbau hemmt. Als monatliche Injektion kann es das Risiko für Frakturen deutlich reduzieren.

Kontrolle: Therapieerfolg überwachen

Eine wirksame Osteoporose-Behandlung braucht regelmäßige Kontrollen und Anpassung der Therapie:

  • Knochendichte-Messungen
    DXA-Messungen werden in regelmäßigen Abständen wiederholt, um die Wirksamkeit der Therapie zu überprüfen.
  • Laborwerte
    Kalzium-, Vitamin-D-Spiegel und andere Werte werden regelmäßig mit Bluttests überprüft, um Mängel frühzeitig zu erkennen.
  • Medikation prüfen
    Die aktuelle Medikation sollte regelmäßig bewertet werden, um sicherzustellen, dass sie wirksam ist und keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten.
  • Follow-up-Termine
    Regelmäßige Nachsorgetermine sind wichtig, um den Verlauf der Osteoporose zu überwachen, neu auftretende Risiken frühzeitig zu erkennen und die Therapie bei Bedarf individuell anzupassen.

Fazit

Osteoporose ist gut behandelbar – vorausgesetzt, sie wird früh erkannt und konsequent behandelt. Mit einer individuell abgestimmten Therapie können viele Patienten ihre Knochengesundheit stabilisieren und ihre Lebensqualität deutlich verbessern.